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Von der „Brennenden Liab“ und warum es nicht egal ist, wo ein Dirndl*)  die Schleife ihrer Schürze bindet

Tracht ist wieder in. Jeder trägt sie, jeder liebt sie. Bunt, frisch und modern oder traditionell, aufwendig und aus feinster Handarbeit. Und sie ist viel mehr als ein Kleidungsstück. Denn durch Farbe, Stoff, Muster und Schnitt verrät sie vieles über die Trägerin.

Die Salzburger Landestrachtenreferentin Andrea Maurer weiht uns ein in die geheimen Botschaften der Pongauer Tracht.

Warum ist es nicht egal, wo man die Schleife beim Dirndl bindet?

Die Schleife einer Schürze verrät der Männerwelt, ob ein „Dirndl noch zu haben ist“. Schleife rechts: Die Frau ist verheiratet oder in festen Händen. Schleife links: Die Dirndlträgerin ist noch zu haben. Trägt eine Dame die Schleife vorne in der der Mitte, signalisiert sie: „Ich hätte Lust auf ein kleines Abenteuer.“

Oh là là. Ganz schon verwirrend. Was hat es nun aber mit der „Brennenden Liab“ auf sich?

Als „Brennende Liab“ bezeichnet man eine äußerst aufwändige und kostbare Art der Stickerei, die speziell im Pongau die Dirndln verziert. Allein für die Stickerei benötigt eine Schneiderin rund 40 bis 50 Arbeitsstunden pro Dirndl. Das „Brennende Liab“-Motiv gibt es auch als Strickmuster.

Auch in Wollstutzen verbergen sich Nachrichten?

Ja. Frauen haben früher ihren Männern Botschaften in die Stutzen „hineingestrickt“. Einzelne traditionell überlieferte Motive und Strickmuster haben unterschiedlichste Bedeutungen. Noch heute haben wir beim Stricken unsere Freude an den klingenden und originellen Namen wie „Almwegerl, heimliche Liebe, Fensterl oder brennende Liab“, sie lassen der Fantasie freien Interpretationsspielraum.

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